Psychische Erkrankungen verlaufen oftmals chronisch und bedürfen je nach Erkrankungsstadium sehr komplexe Behandlungs- und Unterstützungsmaßnahmen. Unter den budgetierten Bedingungen der Regelversorgung fallen gerade Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen durchs Raster. Diejenigen, die es am nötigsten haben, erhalten vielfach nur begrenzte ambulante Leistungen und müssen deshalb häufiger ins Krankenhaus. Ursache der Budgetierung ist die strenge Sektorisierung im deutschen Gesundheitssystem. Eine Verhinderung von stationärer Behandlung durch intensivierte ambulante Leistungen führt in der Regelversorgung nicht zu einer Verlagerung von Finanzmitteln vom stationären in den ambulanten Bereich. Dadurch bleibt die ambulante psychiatrische Versorgung weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.
In Niedersachsen führte die Zusammenarbeit zwischen BVDN und IVPNetworks bzw. ihren Vorgängerorganisationen zum Abschluss zahlreicher Selektivverträge, die für die beschriebenen Probleme Abhilfe schaffen. Unter Federführung ambulanter Nervenärzte und Psychiater haben sich zahlreiche ambulante Netzwerke unter Einbezug von fachpflegerischen und soziotherapeutischen Leistungserbringern gebildet, die flächendeckend intensivierte ambulante Komplexbehandlung anbieten und damit die Ambulantisierung der psychiatrischen Versorgung vorantreiben.
Aktuell (Stand April 2016) beteiligen sich über 250 Fachärzte und 700 Bezugstherapeuten an den Selektivverträgen. Niedersachsen ist das einzige deutsche Flächenland, in welchem flächendeckende Strukturen der ambulanten psychiatrischen Pflege bestehen. Dies ist unmittelbare Folge der mit den Krankenkassen vereinbarten Selektivverträge.
Weitere Informationen erhalten Sie über folgenden Link: http://ivpnetworks.de/de/ueber-uns/Umsetzung.php